Unser Ratgeber für Ihre Motorradversicherung

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Motorradversicherung?

Der Begriff "Motorradversicherung" wird zumeist umgangssprachlich gewählt: In der Regel ist damit die Kfz-Haftpflichtversicherung für das Motorrad gemeint. Dabei handelt es sich aber streng genommen gar nicht um eine Motorradversicherung, weil das eigene Zweirad gar nicht versichert wird. Es geht vielmehr um jene Schäden, die Dritte bei einem selbst verschuldeten Unfall erleiden. Der Name "Pflichtversicherung" lässt bereits erkennen, dass es sich nicht um eine freiwillige Police handelt. Wer am Straßenverkehr teilnimmt, muss über einen solchen Versicherungsvertrag verfügen. Aus diesem Grund wird das Vorhandensein schon bei der Zulassung überprüft. Zum Nachweis genügt aber - anders als noch vor einigen Jahren - die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB). Dabei handelt es sich um eine Nummer, die nach Abschluss des Vertrags von der Versicherung an den Halter übermittelt wird. Bei der Teil- und Vollkaskopolice wird hingegen auch das eigene Motorrad versichert, was vor allem bei einem hohen Fahrzeugwert ratsam erscheint.

Wann wird eine Motorradversicherung benötigt?

Die Haftpflichtversicherung ist grundsätzlich die Voraussetzung für die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr. Wer über eine zugelassene Maschine verfügt, benötigt auch zwingend einen Versicherungsvertrag. Verzichten lässt sich auf die Police nur bei Maschinen, die auf privatem Gelände zu Sportzwecken eingesetzt werden, wie dies häufig bei Enduros oder Rennmaschinen der Fall ist. Teil- und Vollkaskoversicherungen sind hingegen freiwillig, sie werden also im eigentlichen Sinne gar nicht benötigt.

Weshalb ist eine Motorradversicherung so wichtig?

Bei der Haftpflichtversicherung stellt die Frage nicht, weil ein Betrieb im Straßenverkehr ohne diese Police nicht zulässig ist. Durch die Verpflichtung will der Gesetzgeber erreichen, dass jeder Verkehrsteilnehmer bei einem nicht verschuldeten Unfall auch finanziell geschützt ist und seinen Schaden nicht selbst begleichen muss. Die Kaskoversicherungen schützen hingegen das eigene Kapital in Form des Motorrads. Vor allem bei Finanzierungen von Kraftfahrzeugen ist die Vollkaskoversicherung von Bedeutung: Ein finanziertes Motorrad stellt immer auch eine Sicherheit für den Finanzierungswert dar. Ohne Vollkasko könnte dieser Gegenwert bei einem Totalschaden einfach verschwinden, ohne dass der Kredit für das Motorrad getilgt ist - für die Bank wäre dann keine Sicherheit mehr vorhanden. Aus diesem Grund besehen viele Kreditinstitute auf den Abschluss und den Nachweis einer solchen Vollkaskoversicherung. Doch stellen Sie einmal den Wert der neuen Maschine den Kosten für die Versicherung gegenüber zeigt sich schnell, dass die Vollkasko empfehlenswert ist.

Für wen lohnt sich eine Vollkaskoversicherung?

Bei der Vollkaskoversicherung werden prinzipiell alle Schäden am Motorrad ersetzt, beinahe unabhängig davon, wie sie entstanden sind. Das bedeutet auch, dass das Motorrad bei selbst verschuldeten Unfällen auf Kosten der Versicherung wieder repariert wird. Allerdings gibt es hierbei einige Einschränkungen: Zunächst muss in der Regel eine Selbstbeteiligung bzw. ein Selbstbehalt gezahlt werden. Dabei handelt es sich um zumeist einige Hundert Euro, die der Versicherte aus eigner Tasche aufbringen muss. Erst wenn dieser Betrag überschritten wurde, zahlt die Versicherung die Differenz. Das bedeutet auch, dass es sich selbst bei einer Vollkasko nicht unbedingt lohnt, jeden kleineren Umfaller auch der Versicherung zu melden. Sie müssen nämlich auch berücksichtigen, dass Sie bei einem Versicherungsschaden in der Rabattklasse hochgestuft werden und sich Ihre Prämie über die nächsten Jahre wieder erhöht.

Die Höhe der Selbstbeteiligung hat dabei erheblichen Einfluss auf die Kosten für die Vollkaskoversicherung. Je geringer der Betrag gewählt wird, desto teurer wird die Police. Daraus ergibt sich auch, dass die Vollkasko für relativ alte Maschinen kaum lohnenswert ist: Die Selbstbeteiligung bewegt sich in der Regel zwischen 300 und 1000 Euro. Entscheidet sich der Kunde für den ersteren Wert, können die hohen Prämien beinahe den Zeitwert der Maschine erreichen. Bei einem vierstelligen Selbstbehalt kommt die Versicherung hingegen kaum für Schäden auf. In der Regel werden leichtere Stürze oder Umfaller bei älteren Motorrädern nur noch zeitwertgerecht repariert. Das bedeutet konkret, dass eine beschädigte Verkleidung oder verkratze Lenkergewichte nicht mehr ersetzt werden - die meisten Fahrer beschränken sich auf den Austausch von Spiegel und Blinker. Bei größeren Schäden, die ein Richten des Rahmens notwendig machen, erscheint der Aufwand dann ohnehin nicht mehr angemessen. Eine Vollkaskopolice ist also vor allem dann zu empfehlen, wenn bei der Maschine auch kleinere optische Schäden in jedem Fall ersetzt werden sollen.

Wann ist eine Teilkaskoversicherung empfehlenswert?

Wie die Vollkaskopolice auch, versichert die Teilkaskoversicherung das eigene Motorrad. Im Versicherungsumfang enthalten sind dabei aber keine Schäden, die durch eigene Handlungen des Fahrzeughalters entstehen, wie das bei Stürzen der Fall ist. Versichert ist der Verlust durch Diebstahl, Unwetter wie Hagel sowie Wildunfälle. Auch Brand- oder Schmorschäden an der Maschine werden von der Versicherung ersetzt. Damit ist bereits ein Mindestschutz gegeben, der besonders dann notwendig ist, wenn Sie "Laternenparker" sind, Ihr Motorrad also unbeaufsichtigt am Straßenrand abstellen. Die Teilkaskoversicherung ist relativ günstig und dabei immer empfehlenswert, wenn eine Vollkaskoversicherung sich wegen der hohen Beiträge und des geringen Fahrzeugwertes nicht lohnt. Überlegen Sie dabei ganz einfach: Ist ein totaler Verlust des Motorrades für mich nicht zu verschmerzen, wogegen ein kleiner Kratzer aber nicht stört? Können Sie diese Frage bejahen, ist die Teilkasko genau die richtige Police für Sie.

Ist Motorradzubehör mitversichert?

Grundsätzlich ist alles, was mit dem Motorrad befestigt ist auch Teil des Versicherungsschutzes. Darin enthalten sind beispielsweise auch Gepäcktaschen und -Koffer; aber nicht deren Inhalt. Auch ein teurer Sportauspuff ist prinzipiell mitversichert. Ausnahmen stellen hingegen Dinge dar, die nicht fest mit dem Motorrad verbunden sind. Wer seinen Helm auf der Maschine ablegt, kann bei einem Diebstahl hierfür keinen Versicherungsschutz beanspruchen.

Wie berechnen sich die Beiträge zur Motorradversicherung?

Die Beitragsberechnung bei der Motorradversicherung unterscheidet sich teilweise von der Berechnung für Pkws. Maßgeblich ist der persönliche Schadensfreiheitsrabatt, die Regionalklasse sowie die Leistung des Motorrads. Die Leistung ist in verschiedene Klassen bis 72 KW (98 PS) eingeteilt. Oberhalb von 72 KW wird die Maschine in die offene Klasse eingestuft, wodurch der Beitragssatz überproportional steigen kann. Aus diesem Grund werden für viele Zweiräder Drosselsätze angeboten, mit denen sich die Leistung entsprechend anpassen lässt. Diese Drosselung kann insbesondere für Motorräder interessant sein, die ohnehin nur marginal mehr Leistung besitzen. Der persönliche Schadensfreiheitsrabatt des Fahrzeughalters steigt mit jedem Jahr des unfallfreien Fahrens, weshalb die Versicherung auch mit jedem Jahr günstiger wird.

Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die den Beitragssatz beeinflussen. Darunter fällt beispielsweise die Jahresfahrleistung oder das Vorhandensein einer Garage. Beides hängt zusammen mit der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Schadens: Wer häufiger fährt, muss naturgemäß ein größeres Unfallrisiko fürchten. Ein fester Unterstellplatz verringert die Wahrscheinlichkeit von Unwetterschäden. Folglich muss die Teil- oder Vollkaskoversicherung auch seltener Schäden regulieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Alter des jüngsten Fahrers: Insbesondere, wenn das Alter von 23 bzw. 25 Jahren - hier gibt es je nach Versicherung unterschiedliche Grenzen - unterschritten wird, drohen zum Teil hohe Risikoaufschläge.

Was ist die Regionalklasse?

Die Versicherer ermitteln das Risiko für einen Leistungseintritt mithilfe von Statistiken. Dabei wird nicht nur das Alter oder Geschlecht der Fahrer, sondern auch der Wohnort mitberücksichtigt. In bestimmten Zulassungsorten, vor allem in Ballungszentren und Städten, ist die Unfallwahrscheinlichkeit höher als in dünn besiedelten, ländlichen Gegenden. Aus diesem Grund steigt bzw. sinkt der Versicherungsbeitrag auch in Abhängigkeit vom Zulassungsbezirk.

Wie hängt ein ABS mit Beitragshöhe der Motorradversicherung zusammen?

Ein Antiblockiersystem (ABS) gehört noch nicht bei allen Motorrädern zur Grundausstattung und ist insbesondere bei älteren Maschinen selten anzutreffen. Durch das ABS kann ein Überbremsen und damit ein Blockieren der Räder verhindert werden. Letzteres ist bei Zweirädern von besonderer Bedeutung, weil ein blockiertes Vorderrad bei höheren Geschwindigkeiten fast zwangsläufig zum Sturz führt. Einige Versicherer bieten besonders günstige Beiträge an, wenn das Motorrad über ein ABS verfügt, weil sich dann die Unfallgefahr verringert.

Wie lässt sich bei der Motorradversicherung Geld sparen?

Eine einfache und gleichzeitig verzichtfreie Möglichkeit zum Sparen besteht in einem ausführlichen Vergleich der Versicherungen. Der Markt an Versicherern ist unüberschaubar groß; für die Preisspanne gilt dasselbe. Das bedeutet im Klartext, dass die Unterschiede zwischen den günstigsten und den teuersten Anbietern 100 Prozent und mehr betragen können - bei gleichen Leistungen wohlgemerkt. Vielleicht zahlen Sie auch jetzt schon zu viel Geld, weil Sie Ihren Versicherungstarif schon lange nicht mehr überprüft haben. Auch wenn Sie dies beim Vertragsabschluss taten, kann sich in den letzten Jahren viel geändert haben. Die meisten Versicherer passen ihre Beiträge regelmäßig an, was häufig von den Versicherten gar nicht bemerkt wird. Denn durch den steigenden Schadensfreiheitsrabatt sinken die Prämien ohnehin mit jedem Jahr - so lässt sich eine Preiserhöhung leicht "verstecken".

Auf den Prüfstand gehören aber auch die Leistungen: Ist Ihr Motorrad in die Jahre gekommen, sollten Sie sich ernsthaft fragen, ob eine Vollkaskoversicherung überhaupt noch benötigt wird. Bei einem Motorrad liegt ein Unfall oder ein Sturz zumeist bei einem Extrem. Entweder, die Maschine hat nur ein paar Kratzer abbekommen, wobei auf eine Lackierung bei einem alten Motorrad oft verzichtet wird, oder es handelt sich um einen Totalschaden. Dies ist zumeist dann der Fall, wenn der Rahmen und die Telegabel verzogen sind - eine Instandhaltung lohnt hier kaum noch.

Wie lässt sich der Vergleichsrechner von 321versicherung.de bedienen?

Der Versicherungsvergleich ist zwingend notwendig, kann aber auch ein kompliziertes Unterfangen darstellen. Das ist immer dann der Fall, wenn Sie die unterschiedlichen Tarife auf eigene Faust vergleichen wollen. Sie müssen dazu zunächst alle Versicherungsgesellschaften zusammentragen und sich Angebote einholen lassen. Wenn Ihnen Ihre eigene Zeit etwas bedeutet, sollten Sie darauf aber besser verzichten - uns einfach den Vergleichsrechner von 321versicherung.de nutzen.

Im ersten Schritt geben Sie dabei ihr Kennzeichen ein, wobei vor allem der Zulassungsbezirk entscheidend ist. Dadurch wird die Regionalklasse ermittelt, die einen erheblichen Einfluss auf die Beitragshöhe hat. Danach werden eigene Daten zur Maschine und zum Fahrer abgefragt, darunter Alter und jährliche Fahrleistung. Das war es aber auch schon: Mit überraschend wenig Informationen erhalten Sie einen vollständigen und anonymen Versicherungsvergleich. Letzteres dürfte in der heutigen Zeit besonders interessant sein; auch eine Registrierung ist nicht notwendig. Die Treffer zeigen dabei nicht nur die Kosten für die Motorradversicherung an, sondern auch die wichtigsten Leistungsparameter. So können Sie beispielsweise gleich erkennen, welche Deckungssummen die Versicherung bietet.

Warum wird das Alter des jüngsten Fahrers abgefragt?

Die Statistik ist eindeutig und gnadenlos: Vor allem männliche Fahrer bis zu einer Alter von 25 Jahren sind überdurchschnittlich häufig in Unfälle verwickelt. Hier macht sich zum einen die fehlende Routine bemerkbar, zum anderen sind junge Menschen nachweislich auch risikofreudiger. Wenn Sie beispielsweise Ihrem Sohn ermöglichen wollen, mit der eigenen Maschine zu fahren, müssen Sie sein Geburtsdatum beim Abschluss des Versicherungsvertrags angeben. Hat er das 23., bzw. bei vielen Versicherungen auch 25. Lebensjahr, noch nicht vollendet, wird ein gewisser Risikozuschlag fällig.

Welche Rolle spielt das Alter meiner Maschine?

Der Motorradbestand in Deutschland wird immer älter - derzeit liegt der Durchschnittswert bei über 16 Jahren. Und vielleicht nennen Sie ja auch ein altes Schätzchen Ihr Eigen, welches Sie bereits auf vielen Touren begleitet hat. Daran gibt es prinzipiell nichts auszusetzen, denn weil die Zweiräder in der Regel nur bei gutem Wetter bewegt werden, ist der Erhaltungszustand zumeist weitaus besser, als dies bei einem Auto der Fall ist. Für die Versicherung ist diese Frage trotzdem nicht ganz unwichtig: Moderne Motorräder verfügen fast immer für stabilere Fahrwerke, standfestere Bremsen und Sicherheitsfeatures wie Traktionskontrolle oder ABS - alles Dinge, die es vor einigen Jahren noch nicht gab. Damit fährt es sich sicherer und eben auch unfallfreier, weshalb jüngere Maschinen tendenziell bezüglich der Beitragssätze etwas bessergestellt werden.

Welche Schäden sind durch die Motorradversicherung abgedeckt?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, hier ist eine Aufteilung nach Versicherungsarten notwendig:

Bei der vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung werden grundsätzlich alle Schäden abgedeckt, die bei Dritten entstehen, wenn selbst ein Unfall verursacht wurde. Dies beinhaltet nicht nur die Schäden am gegnerischen Fahrzeug, sondern auch Personen- und übrige Vermögensschäden. Solche Vermögungsschäden können beispielsweise entstehen, weil das Fahrzeug nicht mehr genutzt werden kann und so Einkommensausfälle beim Unfallgegner entstehen.

Die Teilkasko-Versicherung übernimmt hingegen auch Schäden am eigenen Fahrzeug. Wichtig ist dabei, dass sie nicht selbst durch einen Unfall zugefügt wurden. In der Teilkasko mit inbegriffen sind Unwetterschäden, Brände sowie ein Verlust durch Diebstahl. Ebenso werden Schäden durch Wildunfälle ersetzt. Dabei kann es bei einigen Policen allerdings zu Einschränkungen kommen, auf die der Fahrzeughalter unbedingt achten sollte: So versichern einige Anbieter nur Schäden in Verbindung mit Haarwild, wogegen die Tierart bei anderen Versicherern keine Rolle spielt.

Den umfangreichsten Schutz - allerdings auch zu den höchsten Kosten - bietet die Vollkasko-Versicherung. Hierbei werden prinzipiell alle Schäden ersetzt, die Maschine auftreten. Auch ein Umfaller oder ein Sturz durch den Fahrzeughalter führt zu einem Leistungseintritt. Unterschiede gibt es allerdings im Falle von Fahrlässigkeit, hier sollten die Vertragsbedingungen genau begutachtet werden. Je nach Tarif muss bei einem Schaden aber eine Selbstbeteiligung gezahlt werden, die zumeist einige Hundert Euro beträgt. Erst wenn dieser vereinbarte Betrag überschritten wurde, greift der Versicherungsschutz.

Welche Deckungssummen sind sinnvoll?

Der Gesetzgeber sieht bei der Haftpflichtversicherung vor, dass Personenschäden bis zu einer Höhe von 7,5 Mio. Euro, Sachschäden bis zur Summe von 1,12 Mio. Euro und sonstige Vermögensschäden bis zu 50.000 Euro von der Versicherung übernommen werden müssen. Das bedeutet, dass die Versicherung diese Zahlungen in jedem Fall mindestens leisten muss. Dies ist jedoch nicht mit einer Haftungshöchstgrenze gleichzusetzen: Wird ein größerer Schaden verursacht, muss der Versicherte den Differenzbetrag aus eigener Tasche finanzieren. Dies ist besonders bei den Personenschäden riskant: Komplizierte, schwere Verletzungen bei mehreren Personen, die einen langen Reha-Aufenthalt erfordern, können die Höchstgrenzen der Deckungssummen durchaus sprengen. Aus diesem Grund bieten fast alle Versicherer als Alternative auch eine 50 oder gar 100 Millionen Euro-Pauschale an. Der Mehrpreis hierfür ist zumeist marginal, weshalb die Tarifoption unbedingt gewählt werden sollte.

Wozu wird ein Schutzbrief benötigt?

Prinzipiell wird ein Schutzbrief gar nicht benötigt. Der Abschluss kann aber - insbesondere bei nur geringen Mehrkosten - durchaus sinnvoll sein: Dann übernimmt die Versicherung bei einer Panne auch die Kosten für den Pannendienst. Wer ohnehin schon Mitglied bei einem Automobilclub ist, kann auf den Abschluss in jedem Fall verzichten. Die Leistungen der Automobilclubs sind in aller Regel umfangreicher. Ebenso bieten einige Hersteller eine Mobilitätsgarantie für den Pannenfall an, wenn die Inspektion regelmäßig in einer der Vertragswerkstätten durchgeführt wird. Auch in diesem Fall erübrigt sich der Schutzbrief bei der Versicherung. Wird ein älteres Zweirad bewegt und es liegt keine Mitgliedschaft in einem Automobilclub vor, ist der Schutzbrief hingegen durchaus empfehlenswert.

Bin ich im Ausland mitversichert?

Für das europäische Ausland kann diese Frage eindeutig bejaht werden. Auch die sogenannte "Grüne Versicherungskarte" mit der sicher Auslandsschutz nachweisen lässt, wird innerhalb der EU grundsätzlich nicht mehr benötigt. Wenn Sie mit Ihrem Motorrad ins europäische Ausland fahren, brauchen Sie demnach nichts mehr beachten. Allerdings sollten Sie berücksichtigen, dass die Deckungssummen in einigen Ländern erheblich unter den deutschen Beträgen liegen. Das kann konkret bedeuten, dass Sie unverschuldet in einen Unfall verwickelt werden und die Haftpflichtversicherung des Unfallgegners geringere Summen zahlt, als das in Deutschland der Fall wäre. Insbesondere wenn Sie aber in Deutschland ärztlich versorgt werden, kann hieraus eine Deckungslücke entstehen. In diesem Fall kann bei der Versicherung noch optional ein Auslands-Schadensschutz gebucht werden. Dann wird die mögliche Deckungslücke von der eigenen Versicherung übernommen. Eine solche Police ist ratsam, wenn häufiger Länder bereist werden, die im Vergleich zu Deutschland einen großen Einkommensunterschied aufweisen.

Ihr Versicherungsschutz gilt aber auch für Staaten außerhalb der EU. Der Unterschied besteht darin, dass Sie dann zum Nachweis häufig aufgefordert werden, die bereits erwähnte "Grüne Versicherungskarte" vorzulegen. In das System der "Grünen Versicherungskarte" sind insgesamt 45 Länder integriert, darunter auch Staaten wie Albanien, die Türkei oder Weißrussland.

Soll die Reise noch weiter gehen, beispielsweise in die USA oder nach Australien, wird ein internationaler Versicherungsschutz benötigt. Dafür ist ein weiterer Vertragsabschluss notwendig.

Für welchen Zeitraum benötigt man eigentlich eine Motorradversicherung?

Die Haftpflichtversicherung wird immer dann benötigt, wenn das Motorrad zugelassen ist - praktisch also immer. Die Notwendigkeit für die Kaskoversicherungen kann hingegen durchaus nach einigen Jahren kritisch hinterfragt werden. Der Fahrzeugwert nimmt ab, und damit auch die Bereitschaft, kleinere Schäden zu ersetzen. Nach einem Umfaller oder einem kleineren Sturz müssen zumeist Blinker und Spiel ersetzt werden, was nicht viel Geld kostet. Eine neue Lackierung wegen einiger Kratzer ist hingegen deutlich teurer und zudem vermeidbar. Hier kann irgendwann ein Punkt erreicht sein, bei dem eine Instandsetzung aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr lohnt.

Selbst wenn Sie persönlich viel Wert auf ein makelloses Äußeres legen, sollten Sie beachten, dass die Versicherung auch eine Regulierung eines Schadens ablehnen kann. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Reparaturkosten den Zeitwert übersteigen.

Welche Vorzüge hat das Saisonkennzeichen?

Die meisten Motorradfahrer bewegen ihr Zweirad nur in der Sommersaison - als praktisches Transportmittel für schwierige Witterungsbedingungen dient das Auto. Vor einigen Jahren war es noch notwendig, das Motorrad dann über die kalten Monate abzumelden, was wegen der anfallenden Gebühren und dem zusätzlichen Aufwand kaum lohnenswert war. Durch das Saisonkennzeichen kann das Motorrad nur für einen bestimmten Zeitraum - beispielsweise von März bis Oktober - zugelassen sein, ohne dass der Fahrzeughalten die Zulassungsstelle aufsuchen muss. Kfz-Steuer und Versicherung werden dann bei unserem Beispiel nur anteilig für die acht Monate berechnet.

Was ist der "Verzicht auf Einwand der groben Fahrlässigkeit"?

Bei einer Motorrad wird eine kleinere Unachtsamkeit noch weitaus gnadenloser bestraft, als dies bei einem Pkw der Fall ist: Ein zu spätes Einlenken oder eine etwas zu starke Bremsung können schnell einen Sturz bedeuten. Wird auf diese Weise ein Schaden verursacht, ist noch nicht gleich von Fahrlässigkeit die Rede - bei stärkeren Vergehen ist das durchaus der Fall: Das Überfahren einer roten Ampel kann beispielsweise als schwerwiegendes außer Acht lassen der im Straßenverkehr erforderlichen Sorgfalt gewertet werden. Dann kann die Versicherung prinzipiell eine Regulierung des Schadens verweigern. Die Haftpflichtversicherung wird den Schaden des Unfallgegners zwar zunächst übernehmen, dann den Halter aber möglicherweise in Regress nehmen.

Wird mit der Versicherung der "Verzicht auf Einwand der groben Fahrlässigkeit" vereinbart, übernimmt die Versicherung die Schäden auch bei Fahrlässigkeit. Ausnahmen stellen allerdings Unfälle dar, die unter Drogen- oder Alkoholeinfluss verursacht wurden.

Wann kann ich eine Motorradversicherung kündigen?

Eine ordentliche Kündigung ist nur zum Ende des Versicherungsjahres möglich. Die Kündigung muss bis zum Stichtag, dem 30.11. eines jeden Jahres, beim Versicherer eingegangen sein. Dabei sind E-Mail oder Anruf nicht ausreichend, die Kündigung bedarf der Schriftform. Ebenso ist es unerheblich, wann der Versicherungsvertrag geschlossen wurde. Ist die Kündigung rechtzeitig eingegangen, läuft der Vertrag zum Jahresende aus.

Außerdem ist eine Kündigung möglich, wenn das Motorrad abgemeldet wird. Einige Versicherer behalten aber im Voraus gezahlte Restbeträge ein, weil sie davon ausgehen, dass ein neues Fahrzeug zugelassen wird. In diesem Fall kann es notwendig werden, die Versicherung auf die Rückerstattung aufmerksam zu machen.

Weiterhin besteht in einigen Fällen ein Sonderkündigungsrecht. Dieses Sonderkündigungsrecht besteht immer wenn die Versicherung die Beiträge erhöht oder einen Schaden reguliert. In beiden Fällen bleiben dem Versicherungsnehmer vier Wochen Zeit, den Versicherungsvertrag zu kündigen.

Wo liegen die Unterschiede bei den Versicherern?

Die Zahl der Versicherungen ist unübersichtlich hoch - nicht ohne Grund ist ein Vergleichsrechner notwendig, um die günstigsten Versicherungstarife für den eigenen Bedarf zu finden. Insbesondere Direktversicherer bieten dabei häufig besonders preiswerte Tarife an: Sie verzichten auf teure Filialen und ermöglichen nur einen Online-Kundenservice und eine Hotline, statt einer persönlichen Betreuung. Die eingesparten Kosten kommen den Versicherten durch vergünstigte Tarife zugute.

Bezüglich der Leistungen bestehen hingegen selten echte Differenzen. Die Leistungen werden bei der Haftpflichtversicherung ohnehin durch den Gesetzgeber festgelegt, sodass eine Schlechterstellung gar nicht möglich ist. Bei anderen Tarifdetails, insbesondere den Kaskoversicherungen, kann es sich durchaus lohnen, die Vertragsbedingungen genau zu studieren. So schließen bei Wildunfällen einige Versicherer Tiere aus dem Leistungsumfang aus, die nicht dem Haarwild zugeordnet werden können. Weiterhin kann sich die Schadensregulierung bei Fahrlässigkeit des Fahrzeughalters unterscheiden.

Kann ich die Beiträge für meine Motorradversicherung nachträglich erhöhen oder senken?

Wenn Sie die Versicherung nicht wechseln wollen, geht dies nur durch eine Änderung des Leistungskatalogs. Sie können beispielsweise die Beträge für die Selbstbeteiligung erhöhen, wenn Sie die Prämienhöhe verringern wollen. Dabei steigt aber natürlich auch das finanzielle Risiko bei einem Unfall. Die Selbstbeteiligung sollte natürlich so bemessen sein, dass die Kosten für Sie auch zu tragen sind. Weiterhin können Sie beispielsweise den jüngsten Fahrer aus der Versicherung streichen, sofern es sich dabei nicht um Sie selbst handelt. Insbesondere bei Fahrern unterhalb von 25 Jahren kann das die Beiträge deutlich absenken. Natürlich darf dieser Fahrer die Maschine aber auch nicht mehr bewegen. Technisch möglich, finanziell aber kaum lohnenswert ist auch eine Drosselung der Maschine, um in die nächst niedrigere Leistungsklasse umgestuft zu werden. Aufgrund des hohen technischen Aufwands ist eine solche Maßnahme technisch aber kaum sinnvoll.

Gibt es bei der Motorradversicherung eine Beitragsrückerstattung?

Einige Versicherer werben bei ihren Policen mit einer Beitragsrückerstattung, wenn die Leistungen nicht in Anspruch genommen werden. Bei einer Motorradversicherung ist eine solche Vorgehensweise aber gänzlich unüblich. Stattdessen ist es vielmehr so, dass die Beiträge mit jedem Jahr des unfallfreien Fahrens sinken. Eine Rückerstattung gibt es aber in einem anderen Fall: Die Motorradversicherung wird in der Regel für ein Jahr im Voraus bezahlt. Wenn Sie ihr Zweirad in dieser Zeit abmelden oder verkaufen haben Sie also zu hohe Beiträge entrichtet. Hierbei muss natürlich eine Rückerstattung für nicht erbrachte Leistungen erfolgen. Sie sollten sich aber wissen, dass einige Versicherer aufgefordert werden müssen, diese Beiträge auch wieder zurückzuzahlen.

Was ist nach Versicherungsabschluss zu beachten?

Eine Versicherung ist natürlich nichts, worum Sie sich ständig kümmern müssen - dennoch sollten Sie an einer übersichtlichen Verwaltung Ihrer Versicherungsverträge interessiert sein. Das kann verschiedene Gründe haben: Vielleicht wollen Sie die Tarife in einigen Jahren erneut vergleichen, um möglicherweise wieder Geld zu sparen. Ebenso kann sich an Ihrer persönlichen Situation etwas ändern. Vielleicht ziehen Sie um, kaufen sich ein Zweimotorrad oder erhöhen Ihre Jahresfahrleistung. 321versicherung.de bietet hierfür ein übersichtliches Tool, mit dem Sie Ihre Verträge verwalten können - und auch die Übersicht nie verlieren.

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